Mai - Juni 2010

dead-beat

dead-beat entwickelte sich aus den Recherchen zum Jahresthema `Hässlichkeit´ der Kunstuniversität Linz (Studienrichtung Plastische Konzeptionen / Keramik).

Während des Wintersemesters befasste ich mich genauer mit dem Begriff `Hässlichkeit´. Je intensiver ich mich damit auseinandersetzte, umso mehr wurde mir bewusst, wie subjektiv der Begriff eigentlich ist. Die `Hässlichkeit´ richtet sich immer nach der Ansicht und Meinung des jeweiligen Betrachters.

dead-beat developed from the subject `ugliness´, which is part of the program at the Art University of Linz (Department Sculptural Conceptions / Ceramics). I started to research the theme in the winter term. As I got more involved with the theme ugliness, I found that it’s very subjective. So I started to focus onmyself. What is ugly for me?

Ausstellungen im Mai - Juni 2010

° am Clayday, Clayday in der Østre Skostredet 5 in Bergen (Norwegen)

° an der Bergen National Academy of the Arts

° an der Kunstuniversität Linz

dead-beat  Kunstinstallation

Die Kunstinstallation dead-beat besteht aus 17 Porzellanherzen, die eine dem Menschen Herz ähnliche Form ausweisen. Jedes Herz stellt ein einzelnes Individuum dar, das ohne dem anderem nur mühsam existieren kann. Die Herzen sind von unterschiedlicher Größe und durch Plastikschläuche miteinander verbunden. In den Plastikschläuchen befindet sich Blut. Dieses Blut zirkuliert nicht, sondern es steht still. Es herrscht absoluter Stillstand, eine Art Totenstarre. Ein Individuum ist verloren gegangen und nicht mehr im System eingebunden. Es geht um zwischenmenschliche Beziehungen. Den Verbund zwischen dem Partner, der Familie, den Freunden, den Kollegen. In diesem Netzwerk fühlen wir uns meist geborgen und geschützt. Es ist die Basis zum Überleben. Wird dieses Netzwerk durch Verlust, Tod, Trennung von einer Person unterbrochen, herrscht für eine undefinierbare Zeit Stillstand.

dead-beat art installation

The installation dead-beat consists of seventeen porcelain hearts which resemble the human heart. Each heart stands for a person and cannot function without the others. The hearts are produced in different scales. They are connected to each other with plastic pipes filled with blood, but there is no circulation in them. Everything stands still. It is like arigor mortis. The part which gets lost in the system is no longer available and leaves a vacancy in the complete system. It is all about human relations. About the partner, the family, the friends, the colleagues. Mostly we feel safe and secure in this network. It is a base for survival. But when a person dies, the complete system suffers.

© 2010 translated by Magarete Zednik

Material

Porzellan bei 1280°C gebrannt, Blut vom Schwein

Maße

Herzformen

groß L 18 cm, B 15 cm, T 8 cm

mittel L 13 cm, B 12 cm, T 7 cm

klein L 10 cm, B 8 cm, T 5 cm

gesamte Kunstinstallation L 200 cm, H 150 cm, T 8 cm

dead-beat     Performance und Videodokumentation

Videoaufnahme vom 05. Mai 2010, um 14:30 an der Kunsthøgskolen i Bergen

Videodauer: 05:45 min.

Material: Porzellan, Theaterblut, weißes Papier, helle Bekleidung

Die Performance fand, unter Ausschließung der Öffentlichkeit, im Erdgeschoß der Kunsthøgskolen i Bergen statt und dauerte ungefähr 15 - 20 Minuten. Acht meiner Kommilitonen/Innen erklärten sich bereit mich bei der Performance zu unterstützen. Yannik Willing und FarnerMassó waren zuständig für die Kamera. Anna Kukielka assistierte bei der Befüllung der Herzen. Elena Talmon fotografierte. Johannes Engelsen Espedal, Tarald Johan Wassvik, Pierer Nora, Laura Molina Alvarez und ich waren die Darsteller.

Erläuterung

Schon seit längerer Zeit fiel mir auf, dass Menschen sehr oberflächlich miteinander umgehen. Sei es um die eigene Fassade zu bewahren, als Selbstschutz oder aus beruflichen Gründen, um in das Klischee der jeweiligen Arbeitssparte zu passen.

Gefühle und persönliche Empfindung haben im öffentlichen Raum meist nichts verloren. Fast jeder von uns versucht seine Fassade zu bewahren, sodass ja kein negatives Bild von uns entstehen kann. Ein negativer Eindruck einer Person könnte fatale Folgen wie Kündigung des Arbeitsplatzes, keine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe oder dem Verein, Freundschaftsverlust bis schließlich zum kompletten Zusammenbruch der Familienverhältnisse oder der Privaten Beziehung haben. Trotz alldem kommt jeder von uns in die missliche Lage eine andere Person zu verletzten. Nicht weil man es unbedingt möchte, sondern es geschieht durch Entscheidungen, Entschlüsse, Veränderungen etc. Es geht nicht um Verletzung im physischen Sinn, sondern um die Verletzung der Seele. Jeder von uns hat das Bedürfnis geliebt, respektiert und wahrgenommen zu werden.

Die Performance mag vielleicht wie ein Spiel aussehen. Doch spielen wir uns nicht täglich etwas vor? Wie oft wurde uns schon im Leben weh getan? Wie fühlt sich dieser Schmerz an? In der Performance symbolisiert das Herz die Seele, die wir uns gegenseitig reichen, zu werfen oder achtlos an die Wand oder zu Boden werfen. Keiner kann dem anderen ehrlich in das Gesicht sehen. Zynismus macht sich breit. Die Situation wird umso unangenehmer je mehr Herzen am Boden zersplittern. Das Gehen wird fast zur Unmöglichkeit. Jeder torkelt und wankt.

dead-beat         videodocumentation of a performance

Eight fellow students came together to do a performance on the ground floor at the Bergen National Academy of the Arts. The performance took about 15 to 20 minutes. Yannik Willing and Farner Massó were responsible for the cameras. Anna Kukielka assisted. Elena Talmon took the pictures. Johannes Engelsen Espedal, Tarald Johan Wassvik, Pierer Nora, Laura Molina Alvarez and I were the actors.

Explanation:

For a long time, I have realised that people often act without respect for each other. We put on a personal mask in society. It is a safeguard for our souls, and we should also fit the cliché of our professions. There is often no place for emotional and personal feelings in public. We must do our jobs without thinking about the feelings of others. We are taught that we could get in trouble if we show our real selves. We could lose our jobs, lose club colleagues or even our partners. Sometimes we do not want to, and sometimes our masks just belong to different decisions or to different situations. We want to be loved and respected.

The performance looks like a game. But how often do we really get hurt in our lives? How does this pain feel? What happens to our souls? In the performance the hearts should be seen as symbols for our souls. The actors give them or throw them to each other. Some of the hearts get carelessly smashed on the ground. Nobody can look into the eyes of the others. The situation gets increasingly uncomfortable. Broken pieces are everywhere. It is almost impossible to continue.

© 2010 translated by Magarete Zednik

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