Dilpoda – Isopoden und die neue Technologie
Der Zeitrafferfilm Dilpoda besteht aus insgesamt 2361 Einzelbildern. Pro Sekunde wurde ein Bild mit der Sony Cybershot DSC-R1 und der digitalen Mikroskop Kamera aufgenommen. Danach wurden die Bilder im Adobe AfterEffects zu einem 7 Min. 13 Sek. langen Film zusammengefügt und mit der elektronischen Musik von Istvan Szabo untermalt.
Der Name Dilpoda setzt sich aus der Abkürzung DIL, die englische Bezeichnung für ,Dual in-line Package' (zu Deutsch, ,zweireihiges Gehäuse') und der lateinischen Bezeichnung ,Isopoda' (zu Deutsch, ,Asseln') zusammen. Die länglichen DIL-Gehäuse dienen als Fassung elektronischer Bauteile und werden per Drucksteckmontage auf dem Motherboard fixiert. Die Bauweise dieser Gehäuse erinnert durch ihre parallel zueinander laufenden Anschlussstifte, an Insekten, Krebstiere und Tausendfüßler.
Filmbeschreibung
Der Zeitrafferfilm Dilpoda zeigt ein Motherboard, das von lebenden Isopoden (Asseln) besiedelt wird. Die speziellen Lichtverhältnisse einer Schwarzlichtleuchte lassen die mit UV-Farbe bemalten Asseln immer wieder als helle Lichtpunkte im Film aufscheinen, sodass das Motherboard einer in der Nacht beleuchteten Großstadt gleicht, in deren Straßen die Fahrzeuge hin und her rasen. Der Betrachter / Die Betrachterin kann durch den häufigen Wechsel der Kameraperspektiven in die Rolle der Isopoden schlüpfen und die technoide Architektur eines Motherboards genauer begutachten und durchwandern.
Dilpoda erscheint fantastisch, dennoch ist das Geschehen auf dem technoiden Lebensraum real und konnte nur aufgrund technischer Voraussetzungen und Möglichkeiten dokumentiert werden. Eine Wechselwirkung zwischen Natur und Technik lässt sich erkennen. Um die Natur zu erforschen sind wir von technischen Mitteln abhängig, Technik wiederum beeinflusst und verändert die Natur.
Was würde passieren, wenn Organismen die Daten unserer technischen Geräte nutzen könnten? Würde dadurch eine neue Lebensform entstehen?
Die pulsierende Filmmusik dient zur Verstärkung der Assoziation mit der Großstadt beziehungsweise zur Datenverarbeitung und bringt die Ästhetik der Computerspiele der Achtziger- und Neunzigerjahre mit ins Spiel.
Zeitraffer Film Dilpoda
Filmdauer: 7 Min. 13 Sek. DVD-Pal 4:3 © März 2012 produziert von Juliane Leitner, Musik von Istvan Szabo.
Material
lebende Isopoden (Asseln), UV-Körpermalfarbe, weiße Acrylfarbe, Schwarzlichtleuchte,
Kamera Sony Cybershot DSC-R1, Digitale Mikroskop Kamera.
Ein herzliches Dankeschön an: (Many thanks to:)
Univ.-Prof. Dipl. des. Frank Louis, A.Univ.-Prof. Mag. art. Maria Baumgartner, A.Univ.-Prof. Mag. art. Ingrid Smolle, Univ.-Prof. Mag.art. Gilbert Bretterbauer, A.Univ.-Prof. Mag. art. Johannes Wegerbauer, Univ.-Ass. Mag. art. Magarete Geffke, Mag. art. Frank Geffke, M.A. Christa Geiselhofer, Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Fuchs, Univ. Prof. Dr. Christa Sommerer, Dr. Erna Aescht, dem Elektromusikkünstler Istvan Szabo, Mag. art Alina Sauter, Reinhard Eisl, Mag. art Eva Daxl, Michaela Obermayer, Maria Seidl, Christine Leitner, Florian Wanninger, Stefan Schwarzmair, Jürgen Breitenbaumer, dem gesamten Ars Electronica Center und ein liebevolles Dankeschön an die gesamte Familie Leitner und Familie Bichler.